Visualisierung der von der Stadt Aschaffenburg geplanten Slipanlage
Unsere Forderungen
Wir fordern alle Stadträt:innen und den Oberbürgermeister dazu auf, die Wahl des Standortes im Plenum noch einmal zieloffen zu diskutieren und neu zu beschließen.
Wir fordern Herrn Oberbürgermeister Herzing auf, eine Bürgerversammlung zu diesem Thema im Stadtteil Leider zeitnah anzusetzen.
Durch Bürgerinformationsgespräch am 25.10.2022 erfüllt!
Wir fordern die Argumente von Pro Leider gegen die Errichtung der Slipanlage an der Ebertbrücke anzuerkennen und den berechtigten Interessen der Leiderer Bürger:innen Rechnung zu tragen.
Wir fordern in letzter Konsequenz den Standort an der Ebertbrücke zu verwerfen und damit den Erhalt der Grünfläche zu sichern.
Unsere Argumente
Verlust einer wertvollen Grün- und Freizeitfläche
Bei dem vorgesehenen Standort an der Ebertbrücke handelt es sich um die letzte freie Grünfläche in Leider, die nicht in unmittelbarer Wohnbebauung liegt. Ein Ort an dem sich Bewegungs- und Erholungssuchende regelmäßig einfinden, der von Freizeitsportlern regelmäßig genutzt wird und der über ein großartiges Potential für künftige Nutzungsoptionen verfügt.
Der Wegfall dieser Fläche ist für Leider umso bitterer, als es auf Grund seiner Lage eingegrenzt ist durch die B26, die Hafenbahn, den Leiderer Hafen und den Main.
Beeinträchtigung eines Naherholungsgebietes
Der betroffene Bereich wird täglich von vielen Leiderer Bürger:innen bei Spaziergängen oder mit dem Rad zur Naherholung genutzt. Die Rodung des kompletten Uferbereichs und der Wegfall der Grün-fläche, die mit einer weiteren Versiegelung des Bodens einhergehen, werden zusammen mit dem zunehmenden Verkehr an der Bootseinlassstelle, diesen Naherholungseffekt nachhaltig beeinträchtigen.
Zudem ist der Radweg entlang des Mains für viele Leiderer Bürger:innen die einzige Möglichkeit ohne mit dem Autoverkehr konfrontiert zu werden in das Stadtbad, nach Nilkheim oder in die Stadt zu gelangen.
Umfang und Kosten der Maßnahme
Das geplante Bauwerk stellt einen erheblichen Einschnitt in die örtlichen Gegebenheiten dar. Die Kaimauer als Hochwasserschutz muss auf-gebrochen werden. Untersuchungen unseres technischen Beraters Bernd Brenner verweisen auf hohe Risiken für die Standfestigkeit der zum Teil auf der Kaimauer ruhenden Ebert-brücke.
Die Wahl eines Standortes mit deutlich geringerer Böschungshöhe würde zu deutlich geringeren Kosten führen. Denn an der Ebertbrücke ist zur Sicherung des Hochwas-serschutzes eine massive Spundwandbau-weise der Flügelmauern erforderlich, denn
das Ufer liegt mit ca. 4,5 m Böschungshöhe
ab Wasserspiegel sehr hoch.
Im Vergleich zu allen anderen alternativen Standorten liegen die Kosten so schon deut-lich höher. Am Ende werden die Kosten um ein Mehrfaches über dem angepeilten Niveau liegen, da auch der Aspekt der Barrierefreiheit vollkommen unberücksichtigt geblieben ist.
Nach der Richtlinie für die Gestaltung von Wassersportanlagen an Binnenwasserstraßen (RiGeW) ist auch Behinderten der Zugang
zu den Motorbooten zu ermöglichen. Hierfür ist maximal eine Neigung der Rampe im Verhältnis 1:12 zulässig. Entsprechend werden sich die Rampen verlängern. Selbst Hr. Droste vom Wasserschifffahrtsamt musste beim Bürgerinformationsgespräch einräumen, dass bei der vorgesehenen Neigung von 20% (1:5) nicht alle ihr Boot ins Wasser lassen können bzw. aus dem Wasser bekommen werden.
Neben den dramatisch höheren Kosten würde die Anpassung der Planung einen noch größeren Verlust an Grün- und Freizeitfläche bedeuten.
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Verkehrssituation
Die Verkehrssituation rund um die Ebertbrücke ist heute schon mehr als angespannt. Mehrmals am Tage ist dort Rushhour. Morgens wenn die Schule beginnt im FDG, der Realschule und Berufsschule, mittags wenn am Schulzentrum der Unterricht endet und nach-mittags kurz vor 16.00 Uhr, wenn im Hafen der Feierabendverkehr anschwillt und die Berufsschule endet.
Aber auch an den Wochenenden, wenn die Menschen in die Aschaffenburger Freizeitwelt strömen und den SSKC aufsuchen, herrscht dort oftmals eine unübersichtliche Verkehrs- und Parksituation, die sich bei Veranstaltungen in der Frankenstolz-Arena oder im Stadion am Schönbusch noch weiter verschärft.
Nutzungskonflikte
Der mit der Slipanlage einhergehende Trailerverkehr wird an der Stadtbadstraße auch den Gehweg kreuzen müssen. Die heute schon angespannte Situation wird hierdurch keinen Deut entspannt, ganz im Gegenteil, sie wird unübersicht-licher werden. Es gilt zu bedenken, dass gerade junge Menschen, Kinder und Jugendliche, hier als Fußgänger, Fahrrad- und Rollerfahrer zusätzlichen Risiken ausgesetzt sein werden.
Die nautische Situation
Die Stelle an der die neuen Slipanlage gebaut werden soll ist für einen Talfahrer uneinsichtig. Insbesondere zu Tal fahrende Schubverbände, die voll abgeladen sind, haben keine Möglichkeit nach der Durch-fahrung der Kurve ihre Fahrt zu stoppen bzw. noch größere Kurskorrekturen zu vollziehen, wenn ein Hindernis, nach Durchfahrung der Kurve, vor ihnen auftaucht. Verschärfend kommt noch hinzu, dass sich der Bereich direkt in Brückennähe befindet, was die Manövrierfähigkeit eines Talfahrers zusätzlich einschränkt.
Abbildung:
gezeichnet von Bernd Brenner 2022 – Russisch Roulette an der Rampe
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